Max Nagl & Burkhard Stangl
Monday Improsivers Session, Celeste Wien
Vor 30 Jahren, erzählt Stangl, hätten die beiden zuletzt miteinander musiziert. Höchste Zeit also für ein Comeback, wenn auch im etwas kleinen Kreis der Monday Improvisers Sessions. Max Nagl, seit Jahren in Ensembles mit dem Jazz und seinen Verästelungen beschäftigt, veröffentlicht zwischendurch immer wieder erstaunliche Solo-Collagen zwischen field recordings, Rock-Affinem und experimenteller Romantik auf seinem Label rude noises. Burkhard Stangl bewegt sich ohndies seit Jahren freihändig im Feld der Moderne zwischen Komposition und Improvisation, ebenfalls immer wieder auch solo.

An diesem Feierabend der feingliedrigen Musik klingt die lange Kooperationspause wie ausradiert. Nagl streckt einzelne Töne, wirft Melodiefragmente ein, balanciert in aller Seelenruhe zwischen hymnischen und abstrakten Momenten. Stangl ziseliert, holt zu Dauertönen aus, zieht sich daraus wieder zurück und benötigt ebenso keine Scheuklappen vor schönklingenden Akkorden. Ein rares Duo, von dem man sich eine Fortsetzung an den Hals wünscht.
Sowohl dieses blitzsaubere Eröffnungsduo als auch die darauffolgenden Sessions in rasch wechselnden Besetzungen werden von Thomas Berghammer wie immer umsichtig und einer inneren Logik folgend koordiniert. Am 22. Dezember wird er dann traditionell zusammen mit dem restlichen Kuratorium, Susanna Gartmayer und Didi Kern, zum Jahrabschluss blasen. Empfehlung.