Quehenberger/Kern, WUK-Platzkonzert, Wien

Die Platzkonzerte im Innenhof des Wiener WUK, organisiert vom Trio Rania Moslam, Lisa Kortschak und Gregor Mahnert, haben sich in kürzester Zeit bestens etabliert. Eines der diesjährigen Sommer-Openair-Reihe brachte endlich wieder einmal das Duo von Philip Quehenberger & Didi Kern auf die Bühne. Jahrelang waren sie sowohl ein Fixpunkt der Monday Improvisers Sessions im Wiener Celeste als auch seinerzeit Gäste des wundersamen Künstlers Franz West, um das öde Vernissagenpublikum etwas aufzumischen. An diesem heißen Sommerabend zeigt sich das Synthesizer/Schlagzeug-Duo einmal mehr auf der Höhe seiner Kunst. Vor einem vollzählig angetretenen Publikum lassen sich die beiden nicht lumpen und drücken von der ersten Sekunde an aufs Tempo: Kern startet gleich im fünften Gang, und Quehenberger hält souverän mit Hochdruck dagegen. Selbst in den langsameren Passagen, die auf den Spuren von Sun Ra outer space in weit entlegene Sphären fliegen, lässt die Intensität um keine Furz nach. Nach einer guten Stunde ist der Zauber, der von mir aus noch locker drei weitere vertrüge, vorbei. Heftiger Applaus für ein heftiges Konzert.
felix