LAURENT PERNICE
Le Label Beige

Ambient/Electronik mit gelegentlichen field recordings – z. B. Vogelgezwitscher im Opener Dans la forêt und Kinderstimmen im Schlusstrack Lumières paradoxales
– sowie eingestreute Industrial-Elemente, etwa in Comme une étrange parenthèse, wo offenbar metallische Gegenstände angeschlagen werden, bringt Laurent Pernice auf
Il y a les ombres zu Gehör. Mit einer ganzen Reihe von Künstler:innen arbeitete Pernice darauf: mit alten Weggefährten wie Alain Damasio und Jacques Barbéri, mit Christophe Pechanatz und Leuten aus jüngeren Generationen, wie Laura Guarrato (Sängerin bei der wiederauferstandenen Progrock-Legende Magma), Elektronikerin Judith Juillerat, Black Safichi (Spoken-Word-Artist, DJ, Multimedia-Künstler), Héloïse Brézillon u.a. Die Letztgenannte, ein junge Autorin, verfasste auch den titelgebenden Text, auf dem gleichnamigen Track ist sie auch zu hören. Instrumentals und Spoken Word (englisch, französisch) machen den überwiegenden Teil der Nummern aus, langsame bis mittlere Tempi dominieren, das Album bewegt sich zwischen Song und Soundscape. La Nuit venue mit unartikulierten vokalen Äußerungen und wuchtigen Drums tangiert das Genre Rock. Sirenengeheul und schepperndes Schlagzeug untermauern den klassenkämpferischen Rant Once A Week, den Black Safichi der Hörer:innenschaft entgegenschmettert. Während Circumstances of Happiness sehr leicht, fein, mit hellen Tönen daherkommt. Die im Albumtitel angesprochenen Schatten, das Dunkle, treten in vielfältiger (klanglicher und textlicher) Form in Erscheinung.
(jele)