Jones Jones, Alter Schl8hof Wels

Besuch aus der Champions League der improvisierten Musik gastiert, wie so oft, im Welser Alten Schl8hof, wenn drei Ausnahmekönner unter dem Namen Jones Jones die Regel bestätigen: der seit den frühen Tagen des russischen Ganelin Trios (wie auch in späten Ensembles von Dieter Glawischnig) solitäre Perkussionist Vladimir Tarasov, der mit der halben Welt ohne Gott musiziert habende Kontrabassist Mark Dresser. Dazu gesellt sich der samtweiche Ton am Tenorsaxofon von Larry Ochs. der nicht nur im Rova Saxophone Quartet, sondern u.a. auch als unlimited-Kurator Spuren hinterließ. Solistische Aktionen, zwei- und dreifache Interaktionen und ein phänomaler, flexibel beweglicher Gruppensound prägen diesen wunderbaren Welser Abend. Tarasov haut auch auf die große Pauke, Dresser trifft mit und ohne Bogen ins Schwarze, und Ochs erweitert auch auf dem Sopraninosax mühelos das Spektrum in perfectum. Schön ist auch zu sehen, dass sie einander offenbar häufig zu überraschen vermögen. Fazit: ein hinreißendes Konzert dreier sogenannter „alter weißer Männer“, die derlei despektierliche Zuschreibung souverän ad absurdum führen. Jubel, Zugabe ― und eine überragende Freundlichkeit, wohin das Auge blickt und das Ohr hört. So geht zeitlose Qualität!