DRANK
breath in definition (LP/CD)
Trost
Ingrid Schmoliner (prep-p), Alex Kranabetter (tp, e); Gäste: Soap&Skin (voc), Lukas König (perc)

Ein langes, langsames Intro von Alex Kranabetter samt moduliertem Innenklavier von Ingrid Schmoliner bildet in Iridescent den Auftakt dieser prächtigen Platte. Sphärisch und konkret zugleich, packend und mit genügend Luft zum Atmen. Den zweiten Track Min startet die Klavierspielerin mit einer für sie typischen Figur, bestehend aus rasanten Wiederholungen und Abweichungen, halsbrecherisch, magnetisch. Bald entsteht ein Sog, in den Kranabetter ideal punktuell einwirkt. Eine gesteigerte Dramatik entwickelt Gitta auf Plattenseite zwei, das längste der vier hier versammelten Stücke. In gewisser Weise eine Steigerung des bislang Gehörten, in mehrere Richtungen ausstrahlend, auch dank der Perkussion von Lukas König. Am Ende fließt alles ineinander wie ein Flussdelta in den Ocean of Sound. Den poetischen Höhepunkt markiert der Titeltrack Breath in Definition, präpariertes Klavier, klare Trompete und die introviertierte Stimme von Soap&Skin. In manchen Momenten erinnert Kranabetters Trompetenton an die elektrifizierte Phase von Miles Davis, das muss nicht unbedingt von Nachteil sein. Und bevor jemand nach einer Bandbedeutung forscht: Es handelt sich bei Drank um eine von mehreren lautmalerischen Fantasienamen aus dem Hirn Schmoliners. Der perfekte Sound (Markus Wallner, Martin Siewert) ist quasi das Tüpferl auf dem I von Breath In Definition. P. S.: Das Duo mit ebendiesen Gästen wird im November beim Welser unlimited-Festival konzertieren.
felix