JEAN-LUC GUIONNET
tournures cessent / tournures cessent orchestralenew african orleans
aposiopèse

Eine gezeichnete Endlosschleife ist auf dem Cover der CD abgebildet. Jean-Luc Guionnet spielt hier nicht Saxofon, sondern hat ein elektroakustisches, „gefälschtes“ Tagebuch komponiert. Lose Erinnerungen aus dem Jahr 2015 bilden das Grundmaterial: field recordings, Klänge verschiedenster Art, Sprachfetzen. Ein stetes on und off von Klang und Geräusch, mal stärker, mal weniger offensichtlich Assoziationen auslösend, webt sich in einen kontinuierlichen Klangstrom ein. Dieser weitet sich, verengt sich wieder. Tiefengestaffelt, präsent, direkt oder zart und sich etwas weiter weg aufspannend. Schichten. Elektronische Klänge und Verarbeitungen der Originale schaffen ein reiches Klangspektrum. Das zweite Stück ist dieselbe Idee, allerdings umgelegt auf ein größeres Ensemble. Das ist das improvisierende Onceim aus Frankreich. Hier hört man zu Beginn klare Instrumentenklänge, die im Verlauf überformt werden durch Elektronik. Durch zunehmende Geräuschqualitäten und sich zu Flächen übereinanderschichten. Spannendes (Hör-)Theater? Oder doch eher eine „wandernde Klangskulptur“?
pol